Ladesäule

Nur wenn Elektroautos mit grünem Strom hergestellt und betrieben werden, können sie auch tatsächlich klimafreundlicher sein. Bisher ist vor allem die Produktion der Batterie und der dafür nötigen Rohstoffe eine Belastung für das Klima. Dies ergibt eine ausführliche Studie von Antriebsexperten des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).

Danach starten die Elektroautos mit einem „CO2-Rucksack“ von jeweils 8,1 und 10,1 Tonnen CO2 und CO2-Äquivalenten allein aus der Produktion des Antriebsstranges. Davon entfallen 83 Prozent auf die Herstellung der Batterie. Für die Batterien und die Rohstoffe aus China wird nach dem dortigen Energiemix ein Anteil von 75 Prozent aus Kohlestrom angesetzt. 

Ein nach dem aktuellen deutschen Mix der Stromerzeugung geladenes Elektroauto mit der kleineren 62-kWh-Batterie muss erst einmal 90.000 Kilometer gefahren werden, um danach bei den Emissionen effizienter zu sein als ein Benziner und sogar 110.000 Kilometer, um gegenüber dem Diesel einen Emissionsvorteil zu erreichen. Ein nur am heimischen Solardach geladenes E-Auto mit der kleineren Batterie wäre immerhin schon ab einer Strecke von 65.000 Kilometern im Vorteil, errechnet der VDI.

Die Fertigung von Batteriezellen in Deutschland könnte etwas klimaschonender sein als in China, doch fehlten hier immer noch die Rohstoffe. Zudem sei diese Fertigung in Deutschland mit fünfmal so hohen Energiekosten wie in den USA oder in China nicht konkurrenzfähig. Mit Blick auf die erzeugten Treibhausgase wäre eine Batteriefertigung in Frankreich mit dem dort erzeugten Atomstrom ebenfalls klimaschonender.

Die Berechnung des CO2-Ausstoßes beim Betrieb der Autos hängt stark davon ab, welcher Anteil an grünem Strom für das Laden zugrunde gelegt wird. Die Rechnung fällt günstiger aus, wenn auch für E-Autos der deutsche Mittelwert für den Anteil von grünem Strom herangezogen wird. Die Ingenieure halten aber auch die Annahme für legitim, dass die begrenzte Menge an grünem Strom schon für andere Zwecke benötigt wird und das Laden eines zusätzlichen Elektroautos mit zusätzlichem fossil erzeugten Strom erfolgen muss. Dies scheint vor allem angesichts der Tatsache sinnvoll, dass ein erheblicher Teil der zum Laden benötigten Energie in den Abend- und Nachtstunden benötigt wird, wenn kein Solarstrom zur Verfügung steht.

Zu den Schlussfolgerungen der Studie gehört die Mahnung, dass nur mit grünem Strom betriebene und produzierte E-Autos klimafreundlich sein können. „Allein der Umstieg auf Elektroautos und Hybridantriebe wird nicht ausreichen, wenn der Strom dreckig produziert wird“, lautet das Fazit.